Gehirnersatz für alle: So sortiere ich meinen Alltag

Als Nerd steht man ja bekanntlich total auf alle Arten von Listen. Ob Post-It’s, Magnetwände, Whiteboards oder digital: wir lieben Listen!
Auf zahlreichen Abenteuer-Safaris ins knall-bunte Internetland bin ich über viele digitale Werkzeuge gestolpert, die uns das Leben leichter machen wollen. Welche ich mehr oder weniger regelmäßig benutze, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Es gibt eine wahnsinnige Vielfalt an Todo-Tools, welche im Grunde meistens sehr ähnlich sind. Mal ehrlich: Einträge rein und raus, bisschen bunt, viel mehr muss ein Todo-Tool doch nicht bieten. Oder doch? Die meisten User versuchen die absolute Antwort zu finden. Das eine Universal-Tool, welches die besten Features bietet und die meisten Vorteile hat. Gleichzeitig soll es die kleinstmögliche Anzahl an am wenigsten unbequemen Nachteilen mitbringen. Ich hingegen verwende unterschiedliche Tools für unterschiedliche Aufgaben. Weder will ich jede individuelle Aufgabe in ein Schema zwingen, noch will ich ein Tool so verbiegen, dass es einigermaßen meinen Ansprüchen entspricht.

Wunderlist

Für alle gewöhnlichen Aufgaben des Lebens, diverse Listen und Erinnerungen verwende ich aktuell ausschließlich Wunderlist. Ob Wäsche waschen, Milch einkaufen oder eine Einpack-Liste für den nächsten Urlaub: diese simplen Informationen möchte ich möglichst einfach und mobil verwalten können. Genau das bietet Wunderlist. Es ist reduziert auf das Nötigste: Checklisten, Erinnerungsfunktion, High-Prio-Markierung, sowie eine performante Web- und Mobile-App. Viel mehr bietet Wunderlist nicht, aber das reicht ja prinzipiell auch schon.

Freedcamp

Freedcamp versteht sich selbst als eine Halbgratisversion des bekannten Basecamp, ist also als ein Projektmanagement-Tool. Die meisten Kernfunktionen liefert Freedcamp gratis.

Dazu gehören:

  • keine Projektbegrenzung
  • Todo-Liste mit Kategorisierung, Priorisierung, Usermanagement, Fortschritt
  • Diskussions-Modul
  • Milestone-Verwaltung
  • Zeitverwaltung und Rechnungserstellung
  • Kalender (Google Calendar Sync in beta)
  • Passwort-Verwaltung

Screenshots der Oberfläche von Freedcamp:

Eine Handvoll weiterer Module können für eine monatliche Gebühr dazu gebucht werden. An ein echtes Basecamp kommt es aber auch dann nicht heran.

Mit Freedcamp kann man eigentlich relativ strukturiertes, konservatives, kollaboratives Projektmanagement kostenfrei betreiben.

Für Kunden, die eher klassisches Projektmanagement gewohnt sind, ist dieses Tool sehr geeignet.

Trello

Ich glaube ich fange am besten so an: ich liebe es!

Im Grunde ist Trello sehr einfach aufgebaut. Man legt Listen an, in welchen man einzelne Aufgaben (die Tasks) in Form von Karten ablegen kann. Die Aufgaben können mit Notizen, Kommentaren, Farbmarkierungen, Checklisten, Anhängen etc. verfeinert werden. Den Tasks können auch User zugeordnet werden, wodurch Zuständigkeiten geregelt werden können.

Das Arbeiten mit Trello gestaltet sich sehr visuell: per Drag-and-Drop verschiebt man Aufgaben von Liste zu Liste und bearbeitet Details. Da bis auf die Grundstruktur alles offen gestaltet ist, gibt es sehr viele Einsatzmöglichkeiten, wie z.B.:

  • klassisches Management von Aufgaben in Todo-, Doing- und Done-Listen (Stichwort: Kanban/SCRUM).
  • Listen können auch Abteilungen abbilden, die ein Task zu durchlaufen hat.
  • Listen können Projekte oder Kunden darstellen, denen Aufgaben und Mitarbeiter zugeordnet sind.
  • Wie wäre es mit einem Essensplan? Eine Liste mit Ideen für Gerichte, sowie weitere Listen für Wochentage. Auf diese verteilt man dann die Gerichte.

Wer kreativ ist, kann mit Trello ungemein produktiv und kollaborativ arbeiten.

HabitRPG

Dieses Tool bestreitet einen sehr eigenen Weg, was bei einer großen Anzahl an Usern anklang findet und - wie es scheint - auch für hohe Motivation sorgt. Die Kernprinzipien von HabitRPG sind Gamification, Gewohnheitsbildung und Belohnung.

“Eine kostenlose gewohnheitsbildende App, die Dein Leben wie ein Spiel behandelt.“

Na das klingt doch mal nach Spaß. Aufgaben werden zu Quests, für deren Bewältigung man mit Erfahrungspunkten und Gold belohnt wird. Dieses kann man dann ausgeben, für Spielgegenstände oder für Echtwelt-Belohnungen, die man frei erstellen kann. Legt man eine Aufgabe als Daily Quest an, muss man hier täglich bestätigen, dass man die Aufgabe erledigt hat, sonst droht Lebenspunkteabzug.

Screenshots von einem frischen Account:

Sind die Lebenspunkte auf 0, verliert man - wie in klassischen Rollenspielen üblich - einen zufälligen Gegenstand, ein Charakterlevel, sowie sämtliches angehäuftes Gold.

Die schier endlose Jagt nach Level-Ups und epischen Gegenständen hält die Motivation von Menschen mit Affinität zu Spielen für einige Tage oder Wochen oben. Irgendwann kann es dann aber auch langweilig werden. Interessanter könnte das allerdings nochmal in Gruppen aussehen, denn in Gruppen kann man - natürlich nur durch das gemeinsame abarbeiten von Aufgaben - epische Monster bekämpfen und sich gegenseitig mit Spezialfähigkeiten helfen. Yeah!

Ich glaube es wird deutlich, dass dieses Tool eine eindeutige Zielgruppe hat, und diese wird auch sehr gut bedient. Das Nerd-Herz ist glücklich mit HabitRPG.

Wie handhabt ihr das so? Viele Tools oder ein Universal-Tool? Lieber Notizblock? Oder einfach - ganz unorthodox - Gehirn? Erzählt es mir mit einem Kommentar!

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